In diesem Teil gibt es einen Überblick über die 3 aufeinander aufbauenden Gedächtnisprozesse, des Enkodieren, Abspeichern und Abrufen.
Weitere Aufgaben: Fragen zu den Themen
..., ist der erste Prozess des Gedächtnisses, man definiert ihn in der Gedächtnisforschung, als den mentalen Prozess der (bewussten oder unbewussten) Einspeicherung von mentalen Inhalten in eine oder (mehrere) Gedächtniskomponente(n) zum Zweck der langfristigen Speicherung und des späteren Abrufs. Enkodierung ist die Initiale Phase der Informationsverarbeitung. Dabei werden, in einem mehrstufigen Prozess, die physikalischen Trägerprozesse (wie Licht, Schall, usw.) in einen neuronalen Code übersetzt. Falls sich diese Information zu bestehenden Gedächtnis zuordnen lassen kann, findet eine Bedeutungserkennung statt (wenn wir eine bestimmte Zusammensetzung eines Reizes erhalten, können wir es identifizieren, wenn wir es kennen oder einordnen können, z.B. ein Tisch). Die Verarbeitungstiefe, die wir dabei haben wird in der Regel von den bewussten oder unbewussten Absichten des Individuums, der Reizspezifik und der verfügbaren Zeit bestimmt. Dabei steigt der kognitive Aufwand mit der Verarbeitungstiefe. Der spätere Abruf kann durch Enkodierungsstrategien (z.B. Zusatzinformation, Strukturierung) erleichtert werden.
..., ist der zweite Prozess des Gedächtnisses, man definiert ihn in der Gedächtnisforschung, als den Prozess zur weiteren Festigung von Informationen und deren Abspeicheung. Man nennt diese Phase auch Konsolidierungsphase. Der Prozess ist recht Komplex und vielschichtig und v.a. in seiner Dauer umstritten. Dabei werden alte Nervenverknüpfungen gestärkt und neue werden angelegt. Dies Geschieht vor allem in Ruhephasen, hauptsächlich über Nacht in der Tiefschlafphase (REM-Phase). Hierbei wird das Erlebt erneut verarbeitet, da die Informationen, die kurzfristig im Hippocampus gespeichert sind wiederholt, sortiert und stabilisiert werden (Reaktivierung) und dann in bereits bestehende Wissensnetzwerke eingebunden für ein Tieferes Verständnis und zum Erkennen von Zusammenhängen. Die Dauer des Prozesses hängt vom gelernten Material, sowie der jeweiligen Tierart ab und kann zwischen Minuten, Stunden, Tagen, Wochen oder Monaten liegen (v.a. beim Menschen: Tage bis Monate)
..., ist der dritte und letzte Prozess des Gedächtnisses, man definiert ihn in der Gedächtnisforschung, als Prozess, bei dem zuvor enkodierte Informationen wieder aus dem Gedächtnis in den Verarbeitungsprozess abgerufen werden sollen. Dabei ist der Abruf umso besser, wenn es keine Unterschiede im physischen Zustand beim Lernen und Abrufen gibt, bzw. die Umstände des Abrufs dem Erwerb ähneln. Diesen Effekt nennt man Enkodierungsspezifität. Die selbstproduzierten Abrufsignale, für den Abruf von Informationen (Suchmodell, spezifisch signalisierter Abruf (cued retrival), unspezifischer Abruf (Free retrival)) werden unterschieden, je nach Art der gebotenen Abrufreize oder Hilfen (promptings).