Vergessen ist “the inability to recall something now that could be recalled on an earlier occasion” (Tulving, 1974, S. 74)
Kann man eine Information nicht abrufen, könnte eine von zwei mögliche Ursachen vorliegen:
Spurenzerfall: Dieser Ansatz führt Vergessen darauf zurück, das mit dem "Vergehen" der Zeit die Spuren oder Veränderungen die die Enkodierung und initiale Repräsentation von Informationen hinterlassen hat, verblassen und damit weniger gut und irgendwann gar nicht mehr erkennbar bzw. vorhanden sind. Veregssen wird hier als ein passiver Prozess gesehen. --> Erklärungsansatz für Vergessensprozesse vor allem direkt nach der Enkodierung, wenn Informationen im Ultrakurzzeitgedächtnis oder in Hilfssysteme des Arbeitsgedächntisses (z.B. in der phonologischen Schleife) repräsentiert sind und dann nicht weiter verarbeitet oder aktiv im Speicher gehalten werden
** Permanentes Gedächtnis**: Idee, dass Informationen nie verloren gehen (z.B. Tulving 1974), Vergessen ist damit nichts anderes als ein Abrufproblem
** Interferenz**: Präverierter Ansatz in der Gedächntisforschung, der Vergessen mit dem wechselseitigen Stören von Gedächntisspuren erklärt. Vergessen wird beobachtet, wenn der Abruf einer Information durch andere Inhalte beeinträchtigt wird. --> Proaktive Interferenz: bereits gelerntes Material behindert den Erwerb bzw. Abruf von neu-gelernten Informationen (Es fällt einem immer der alte Pincode ein…) --> Retroaktive Interferenz: neu-gelernte Information behindert den Abruf von früher Gelerntem (man will sich an den Namen seiner erste Deutschleherin erinnern, aber es fällt einem immer nur der Name des aktuellen Lehrers ein…)
temporäre Erschwerung des Zugriffs auf bestimmte Gedächtnisspuren: Temporäre Blockierungseffekte, die einen erfolgreichen Abruf zu einem bestimmten Zeitpunkt verhindern und oft mit dem Gefühl einhergehen, dass man die Information eigentlich weiß (z.B. Es liegt mir auf der Zunge).
Quellen