Sturm und Drang ist eine Strömung der deutschen Literatur in der Epoche der Aufklärung, die etwa von 1765 bis 1785 hauptsächlich von jungen, etwa 20- bis 30-jährigen Autoren getragen wurde. Sie wird auch als Geniezeit bezeichnet.
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"Emotio statt Ratio" (Gefühl statt Verstand) fordern die jungen Autoren des Sturm und Drang. Sie rebellieren gegen die alten Umstände. Nicht nur die Aufklärung mit ihrem Vernunftsdiktat, auch die obrigkeitsstaatliche Ordnung und die strengen Regeln der Literatur fechten sie in ihren Werken an.
Epik
Neu für deutsche Dramatik ist die Behandlung aktueller Gesellschaftsprobleme, wie es die Stürmer und Dränger tun. Eine Gemeinsamkeit der Dramen ist, dass der Held am Ende an den gesellschaftlichen Verhältnissen scheitert. Wichtige Themen der Dramen im Sturm und Drang waren der Freiheitskampf gegen die Gesellschaft (z. B. Schiller: Die Räuber) und gesellschaftliche Geschlechterauffassungen (z. B. Lenz: Die Soldaten).
Der bekannteste Roman der Strömung ist Die Leiden des Jungen Werther von Goethe. Der Briefrroman rief eine Reihe von Nachahmern des Protagonisten hervor. Schnell kam Werthers ungewöhnlicher Kleidungsstil (blauer Mantel, gelbe Hosen) in Mode. Tragischerweise kam es nach der Veröffentlichung des Romans und ihm ähnlicher Werke auch zum Auftreten einer „Suizidwelle“, bei der junge Menschen den Suizid des Protagonisten nachahmten.
Lyrik
Die Lyrik im Sturm und Drang zeichnet sich oft durch freie Rhythmen aus. Die klassischen Regeln würden die Freiheit des Dichters einengen und es erschweren, Gefühle, so wie sie empfunden wurden, darzustellen.
Zwei Gedichttypen wurden in dieser Epoche oft verwendet:
Das Genie: Das Genie ist der Held der Stürmer und Dränger.
Das Genie:
Beispiele für Genies: Shakespeare und Prometheus
Wegen der „Verherrlichung des ‚Originalgenies‘ als Urbild des höheren Menschen und Künstlers“ (Gero von Wilpert) wird die Epoche auch als Geniezeit oder Genieperiode bezeichnet.
Pantheismus bezeichnet die Auffassung, dass „Gott“ eins mit dem Kosmos und der Natur ist. Statt durch besondere Frommheit zeichnen sich die Helden des Sturm und Drang durch ihre Nähe zur Natur aus. Sie bewundern sie als Schöpfung Gottes oder auch als Teil von ihm. Da sie als Menschen selbst Teil der Natur sind, fühlen sie sich sehr gottnahe.
Natur als Spiegel der Seele: Die Natur ist ein zentrales Motiv des Sturm und Drang. Hinter detaillierten Naturbeschreibungen steckt meist mehr: Oft beschreiben die Autoren den Gemütszustand ihrer Protagonisten.
Gottfried August Bürger (1747-1794)
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Friedrich von Schiller (1759-1805)
Friedrich Maximilian Klinger (1752-1831)
Andere: Johann Gottfried von Herder (1744-1803), Jakob Michael Reinhold Lenz (1751-1792), Karl Philipp Moritz (1756-1793)