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Das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM; englisch für „diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen“) ist ein in der Psychiatrie verwendetes Klassifikationssystem. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Definition und Diagnostik von psychischen Erkrankungen.

Die DSM-Klassifikation wird von Experten erarbeitet, um psychiatrische Diagnosen reproduzierbar und statistisch verwertbar zu gestalten. Laut Thomas Insel ist das Ziel des DSM, eine gemeinsame Sprache zur Beschreibung der Psychopathologie bereitzustellen. Obwohl das Handbuch oft als „Bibel der Psychiatrie“ bezeichnet wird, ist es in Wirklichkeit bestenfalls ein Wörterbuch. Denn es stellt letztlich eine Sammlung von Symptomgruppen dar, für welche jeweils eine Etikette und Definition festgelegt wurde. Die Stärke des DSM liegt in seiner hohen Reliabilität, d. h., es stellt sicher, dass derselbe Patient möglichst überall dieselbe Diagnose bekommt. Seine Schwäche liegt jedoch in seiner geringen Validität, denn die im DSM beschriebenen Syndrome bilden die tatsächliche klinische Realität bisher nur sehr unzureichend ab. Ebenfalls problematisch ist die rein symptombasierte Diagnostik, bei welcher objektive Labortests und Angaben zu den Ursachen der Symptome keine Rolle spielen.

Das DSM wird seit 1952 von der American Psychiatric Association (APA, deutsch: Amerikanische psychiatrische Gesellschaft) in den USA herausgegeben. Später erschienen mit dem DSM-III auch Übersetzungen in anderen Sprachen; 1984 kam erstmals eine deutschsprachige Ausgabe heraus.

Heute ist das DSM international in der Forschung und in vielen Kliniken und Instituten gebräuchlich. Das aktuell gültige DSM-5 wurde im Mai 2013 in den USA veröffentlicht und löste damit das DSM-IV von 1994 ab. Seit Dezember 2014 ist eine deutsche Übersetzung des DSM-5 verfügbar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diagnostic_and_Statistical_Manual_of_Mental_Disorders

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