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- Gemein
Die Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus) ist eine Pilzart aus der Familie der Stinkmorchelverwandten.
Die Stinkmorchel bildet als Anfangsstadium eine als Hexenei bezeichnete kugelige bis breit eiförmige Knolle. Das Hexenei wird etwa 5–6 cm hoch und 5 cm breit, an seiner Unterseite befindet sich ein ca. 1–2 mm dicker Myzelstrang. Aus dem Hexenei wächst dann der etwa 20 cm lange und 2–3 cm breite, weiße Stiel mit dem Hut heraus. Der hohle, an der Basis und der Spitze etwas verjüngte Stiel hat eine löchrige Struktur. Der Hut ist etwa 4,5 cm hoch und 2,5 cm breit und wabenartig strukturiert, auf dem Hütchen selbst ist eine ganzrandige, weiße Scheibe. Die Gleba ist olivgrün bis schwarzgrün, schleimig-flüssig und strömt einen intensiven Aasgeruch aus, wodurch Fliegen angelockt werden. Diese nehmen in wenigen Stunden die Gleba vollständig auf und verbreiten so die Sporen des Pilzes. Zurück bleibt ein weißes Gebilde, das im Volksmund als „Leichenfinger“ bezeichnet wird.
Die Gemeine Stinkmorchel ist ein saprobiontischer Bewohner humusreicher Böden oder in der Nähe von morschem Holz. Sie kommt in Fichtenwäldern, Buchen- und Buchentannenwäldern, Eichen-Hainbuchenwäldern, Auwäldern und Erlenbruchwäldern vor. Daneben wird sie auch in Gebüschen und Parkanlagen gefunden. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa vom Frühsommer bis zum Herbst.
Die entfaltete Stinkmorchel ist wegen des unangenehmen Geruchs ungenießbar, das Hexenei hingegen essbar. Letzteres riecht und schmeckt rettichartig und kann nach Entfernen der Gallerthülle roh oder gebraten verzehrt werden.
Da die Stinkmorchel nicht selten auf Grabhügeln gedeiht, entstanden im Volksglauben manche unheimliche Geschichten um diesen Pilz. Entspross auf einem Grab eine Stinkmorchel, so glaubte man, dass der darunter liegende Tote mit einem ungesühnten Verbrechen gestorben sei und mit Hilfe dieses Pilzes vor einem ähnlichen Schicksal warnen wolle. Daraus ist die manchmal vorkommende Bezeichnung Leichenfinger zu erklären.
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