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- Es war ein Vielvölkerstaat.
Österreich bestand aus höchst unterschiedlichen Landesteilen mit vielfach ständestaatlichen Einrichtungen; nirgends gab es Repräsentativverfassungen. In allen Regionen lebten verschiedene Nationalitäten nebeneinander. Dieser für eine Umgestaltung Europas im Sinne von nationalen Verfassungsstaaten denkbar ungeeignete Vielvölkerstaat wurde durch die Dynastie der Habsburger zusammengehalten. An der Spitze Österreichs stand mit Ferdinand I. ein an Epilepsie leidender, regierungsunfähiger Kaiser. Eine "Staatskonferenz" traf alle wichtigen Entscheidungen. Dieser gehörten Erzherzöge des Hauses Habsburg und hohe Regierungsvertreter an, wobei Metternich, obwohl seit 40 Jahren Staatskanzler, längst keine Integrationsfigur mehr darstellte. Die dem ganzen Deutschen Bund verordnete Politik der Unterdrückung fortschrittlicher Kräfte funktionierte selbst in der Hauptstadt Wien nur noch unvollkommen. Für den Offenbarungseid des Systems Metternich sorgte 1848 das Nationalitätenproblem des Vielvölkerstaates. Die italienische Nationalbewegung stellte die österreichische Herrschaft in der Lombardei und in Venetien grundlegend in Frage, was nach Metternichs Auffassung eine militärische Intervention nötig machte. Das von massiven wirtschaftlichen und sozialen Nöten betroffene Österreich war hierzu vor allem finanziell nicht in der Lage, ein Staatsbankrott und eine Staatskrise drohten.
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