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- Tragfähigkeit
In der Bevölkerungsgeographie verknüpft die Tragfähigkeit die Einwohnerzahl eines Raumes mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen unter Einbeziehung des Entwicklungsstandes der jeweiligen Gesellschaft (Bevölkerungsoptimum).
Eine zentrale Position bei diesem Beziehungsgeflecht nimmt die Nahrungsmittelproduktion ein, die sich im Falle eines Bevölkerungswachstums erhöhen muss, um eine konstante Versorgung zu sichern (Ernährungskapazität). Aus den Grenzkosten für die zusätzliche Erzeugung eines jeden Gutes lässt sich folgern, dass in allen Räumen eine obere Grenze für die Nahrungsmittelproduktion, also eine Tragfähigkeit, existiert.
Eine große Bandbreite von Faktoren beeinflussen die Tragfähigkeit. Die verschiedenen Ansätze, Tragfähigkeit zu definieren, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Die Tragfähigkeit eines Raumes gibt diejenige Menschenmenge an, die in diesem Raum unter Berücksichtigung des erreichten Kultur- und Zivilisationsstandes auf agrarischer (agrarische Tragfähigkeit), natürlicher (naturbedingter Tragfähigkeit) und gesamtwirtschaftlicher (gesamte Tragfähigkeit) Basis ohne Handel (innenbedingte Tragfähigkeit) bzw. mit Handel (außenbedingte Tragfähigkeit) unter Wahrung eines bestimmten Lebensstandards (optimale Tragfähigkeit) bzw. des Existenzminimums (maximale Tragfähigkeit) auf längere Sicht leben kann.
Diese komplexe, die verschiedenen Einflüsse widerspiegelnde Definition verdeutlicht, dass die Tragfähigkeit nicht mit einzelnen Indikatoren wie z.B. der Bevölkerungsdichte abzuschätzen ist. Wenn sie auch heute keineswegs nur von der Nahrungsmittelproduktion abhängig ist, setzen doch Umweltbelastungen sowie nicht erneuerbare Rohstoffquellen (Club of Rome) ebenfalls Grenzen.
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