Es können keine oder mehrere Antworten richtig sein!
- Eine Person wird aufgrund ihres Sonderwissens befragt
Wer als Expertin oder Experte gilt, ist Gegenstand breiter Diskussionen: In einem weiten ExpertInnenbegriff kann jede Person als Expertin des eigenen Lebens verstanden werden, in einem sehr engen ExpertInnenbegriff wird nur eine Funktionselite berücksichtigt.
Allgemein lässt sich festhalten, dass bei ExpertInnen-Interviews Personen aufgrund ihres zugeschriebenen Status interviewt werden: es wird davon ausgegangen, dass sie aufgrund ihrer Rolle (beruflich oder durch anderes Engagement) über spezifisches Sonderwissen verfügen und eine besondere Kompetenz innehaben. Dieses Wissen ist jedoch niemals „objektiv“, da es sich immer in historischem Wandel befindet und Meinungen auch unter ExpertInnen sehr unterschiedlich ausfallen können.
Interviews mit ExpertInnen können darauf abzielen, Zugang zu bestimmtem Wissen und Informationen zu erhalten, dann werden sie als „systematisierend“ bezeichnet. Die ExpertInnen dienen dabei hauptsächlich als Informationsquelle.
Wenn die Beschaffenheit des ExpertInnenwissens selbst untersucht werden soll, wird von „theoriegeleiteten“ ExpertInnen-Interviews gesprochen. Es geht dabei weniger um den Zugang zu den Informationen selbst, sondern um die von den ExpertInnen verwendeten Konzepte, Deutungen, Konstruktionen, usw. (vgl. auch Diskursanalyse).
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