Was trifft auf Kriegsanleihen nicht zu?


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Richtige Antwort:
  • Sie wurden im Ersten Weltkrieg millionenfach an Privatpersonen ausgegeben.
Ergänzungen zur Antwort:

Eine Kriegsanleihe (oder Kriegskredit) ist ein verzinsliches oder unverzinsliches Wertpapier, das der Finanzierung eines Krieges dient. Emittent ist in der Regel eine Regierung. Das Ankaufen der Anleihe kommt der Gewährung eines Kredits an die Regierung gleich. Kriegsanleihen oder Kriegskredite werden meist von umfangreicher Propaganda begleitet, um auf diese Weise die Heimatfront direkt zur Unterstützung des Krieges zu gewinnen. Um möglichst viele Anleger zu finden, wird meist an deren Patriotismus mit dem Argument appelliert, dass der Absatz der Anleihe eine kriegsentscheidende Bedeutung habe. Um kein Produkt wurde so geworben, wie um Zeichnung von Kriegsanleihen. Dafür entwickelten Grafiker in allen Ländern die wesentlichen Elemente der modernen Werbepsychologie. Dazu gehörte der Einsatz von Kinderbildern, ihrer Wirksamkeit war man sich bereits bewusst. Kapitalgeber spekulieren auch auf die Zinsen, die der Staat bei einem Sieg durch Reparationszahlungen finanzieren will. Im Falle eines verlorenen Krieges – aber auch im Fall eines gewonnenen Krieges – besteht die Gefahr, dass die Anleihe nicht zurückgezahlt wird. Das angelegte Kapital geht dadurch verloren. Im Ergebnis ist jeder Krieg auch Beispiel für solche Verluste aber auch Gewinne. Neben der Werbung für Kriegsanleihen erfolgen vielfach administrative Maßnahmen, um den Verkauf von Kriegsanleihen zu fördern: Schließung der Börsen, Verbot der Emission von Wertpapieren für andere Zwecke, Verpflichtung der Geschäftsbanken und Notenbanken zum Ankauf von Kriegsanleihen, Zwangsanleihen. So wurden am 1. August 1914, zu Beginn des Ersten Weltkriegs, die Börsen in Deutschland und vielen anderen Ländern geschlossen. Während Aktien in den Folgejahren wieder gehandelt wurden, wurde der Handel mit Reichsanleihen erst am 1. September 1919 wieder aufgenommen. Anleger konnten auf dem Sekundärmarkt keine Anleihen kaufen, sondern nur auf dem Primärmarkt. Es konnten keine fallenden Kurse für die Staatsanleihen publik werden. Ab Frühjahr 1917 wurden Neuemissionen von Aktien und Anleihen von der Zustimmung der Reichsbank abhängig gemacht. Hierdurch wurden die Anlagemöglichkeiten in andere Anlagen als Kriegsanleihen weiter reduziert.

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Erstellt von:  memucho  vor 7 Jahren
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