Es können keine oder mehrere Antworten richtig sein!
- Die forschende Person soll die Distanz zum Feld immer wieder erneuern
- Die Anpassung der forschenden Person an das Feld soll überwunden werden
Die ethnographische Strategie der Befremdung (nach Amann und Hirschauer 1997, zit. in Koblauch 2014: 524) orientiert sich am Modell der Alienetät (Fremdheit) und fordert, dass die forschende Person ihre (wissenschaftliche) Distanz zum Feld immer wieder erneuert und eine allmählich eintretende Anpassung an das Forschungsfeld („going native“) überwindet.
Im Gegensatz dazu steht die Strategie der lebensweltlichen Ethnographie oder Binnenperspektive, bei der die Forschenden das Ziel haben, möglichst Teil des Feldes zu werden, die entsprechenden Handlungskompetenzen zu erwerben und so die Perspektive der Handelnden einnehmen zu können. Mögliche Differenzen zur Perspektive der Untersuchten (z.B. aufgrund der sozialen Positionierung der Forschenden bzgl. Gender, Klasse, Ethnie) müssen hierbei jedoch immer berücksichtigt werden.
Beide Strategien ergänzen sich komplementär: Die Binnenperspektive hilft beim Verstehen, die Strategie der Befremdung schafft kritische Distanz.
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