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- Die Rechtfertigungslehre fragt danach, was geschehen muss, damit das Verhältnis zwischen Mensch und Gott, das durch Sünden des Menschen belastet worden ist, wieder in Ordnung kommen kann.
Rechtfertigungslehre ist ein Grundbegriff der protestantischen Lehre und bezeichnet die wohl wichtigste, grundlegende Erkenntnis der Reformation: die Rechtfertigung des Sünders vor Gott nicht aufgrund von irgendeinem rechten Tun des Menschen, sondern allein aus dem Glauben, gemäß dem Römerbrief des Apostel Paulus 3, 22: Die Gerechtigkeit Gottes kommt durch den Glauben an Jesus Christus und 1, 17: Die Gerechtigkeit Gottes wird darin geoffenbart aus Glauben, wie geschrieben steht beim Propheten Habakkuk (2, 4): Der aus Glauben gerechte wird leben. Die Kernfrage nach der Rechtfertigung ist: Was ist entscheidend dafür, dass das durch die Sünde gestörte Verhältnis zwischen Gott und Mensch in Ordnung kommt? Geschieht das allein aus der von Gott geschenkten Gnade oder aufgrund der guten Werke des Menschen? Die Rechtfertigungslehre antwortet darauf, dass der Mensch sich vor Gott nichts verdienen kann durch eigene Leistungen, gute Werke, Verdienste, Ablasszahlungen u. ä.; die zwischen Mensch und Gott durch die Sünde gestörte Beziehung wird allein von Gott her wieder hergestellt, weil er sich dem Menschen aus seinem freien Willen heraus in Gnade zuwendet. Gute Werke eines Menschen sind dann Frucht und Folge des Glaubens. 1513 erkannte Martin Luther bei der Lektüre des Römerbriefes, dass die Rechtfertigung "allein aus Glaube, allein aus Gnade" - "sola fide, sola gratia" erfolgt. Die Rechtfertigungslehre wurde zum zentralen Bekenntnis der Reformation.
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