Es können keine oder mehrere Antworten richtig sein!
- Mit der Rückkehr zum Deutschen Bund.
Im Ringen um die Führung im nachrevolutionären Deutschland zeigten sich weder Preußen noch Österreich in der Lage, ein Konzept zur Umgestaltung Deutschlands mit bescheidenen Neuerungen zu konkretisieren und voranzutreiben. Im Februar 1850 einigte sich Österreich mit den Königreichen Bayern, Württemberg, Sachsen und Hannover vorübergehend auf einen deutschen Staatenbund. Die Mittelstaaten waren nicht bereit, sich dem Führungsanspruch einer der Großmächte unterzuordnen. Zug um Zug rückte daher die Rückkehr zum Deutschen Bund bei Verzicht selbst auf die kleinste Reform in den Mittelpunkt der Überlegungen. Mit Hilfe eines am 2. September 1850 eingesetzten Rumpfbundestages, dem zunächst nur dreizehn Staaten angehörten, setzte Österreich unter kräftigem militärischen Säbelrasseln Preußen unter Druck, um eine Preisgabe der Unionspolitik zu erzwingen. Der preußischen Führung wurde immer mehr bewusst, dass es Zeit zu einem Arrangement mit Österreich und zu einem Einschwenken auf dessen nunmehrigen Kurs einer Erneuerung des Deutschen Bundes sei. Die Entwicklung kam zum Abschluss, als der preußische Ministerpräsident Brandenburg plötzlich verstarb und eine Mehrheit der preußischen Regierung den Plan eines monarchisch orientierten deutschen Doppelbundes fallen ließ. Die deutschen Mächte kehrten zur Konstruktion jenes Deutschen Bundes zurück. Gleichzeitig war der auf Ausgleich angelegte Dualismus der Restaurationszeit nicht wiederherstellbar, da Österreich und Preußen in der Frage des Führungsanspruchs uneinig blieben und sich durch Wirken von deutscher Nationalbewegung und Paulskirche letztlich unumkehrbar in den Trend einer neuartigen Großmachtpolitik gestellt hatten.
4 mal beantwortet
1 richtig / 3 falsch
439 mal beantwortet
154 richtig / 285 falsch